Segelfliegen lernen, mitfliegen, informieren…

Segelfliegen ist ein spannender und interessanter Vereinssport. Alle bringen sich in den Flugbetrieb ein, jeder übernimmt Aufgaben und trägt Verantwortung. Wer den Segelflugsport kennen lernen möchte, aber noch nicht weiß, was das ist oder ob es überhaupt das richtige für einen ist, ist auf diesen Seiten richtig.

Wir haben nachfolgend ein paar Informationen bereitgestellt, egal ob du einfach mal einen Gastflug genießen oder in die Ausbildung einsteigen und Segelfliegen lernen möchtest.

Für Gäste


Du möchtest gern einmal selbst mitfliegen?

Wir sind bei fliegbarem Wetter (kein Regen oder Sturm) freitags nachmittags sowie an Feiertagen und am Wochenende ab 10 Uhr am Flugplatz anzutreffen. Das gilt für den Zeitraum vom 1. März bis zum 1. November eines jeden Jahres.

Wer uns besuchen oder mitfliegen möchte, sollte vorher sicherstellen, ob wir an dem Tag fliegen. Mit einem Anruf an unserer Startstelle 0160-93132389 lässt sich das in der Regel ab etwa 11 Uhr ganz schnell klären.

Wenn Flugbetrieb ist und Unsicherheiten bestehen, wie man am Besten und Schnellsten zu uns gelangt, einfach anklingeln und um Auskunft bitten!

Du möchtest Segelfliegen lernen und selbst Pilot werden?

Wir haben hier ein paar Informationen zusammengestellt.

Der Einstieg

Schnuppermitgliedschaft

Im Rahmen einer Schnuppermitgliedschaft kann man vier Wochen lang den Segelflugsport ausprobieren. Den Anfangszeitpunkt bestimmt man selbst.
An allen Tagen, an denen geflogen wird (Freitagnachmittag, Samstag, Sonntag, Feiertage) kann man am Flugbetrieb teilnehmen. Nach Anmeldung beim Deutschen Aeroclub in Duisburg ist man als „Schnupperer“ versichert und wird wie jeder Flugschüler im vorderen Sitz ausgebildet. Nach der Schnupperzeit können der Teilnehmer und der Verein dann entscheiden, ob die Ausbildung fortgesetzt werden soll. Die Schnuppermitgliedschaftsgebühren würden bei einem Vereinseintritt verrechnet.

Dieser Weg ist eigentlich ideal um heraus zu finden, ob dieser Sport etwas für einen ist und ob man mit dem zeitlichen Aufwand zurecht kommt. Realistischer kann man den Einstieg eigentlich nicht testen…;-)

Windenstart

Schnupperflüge/Einführungsflüge

Prinzipiell ist es möglich zum Flugplatz zu kommen, um dort einmal mitzufliegen.
Je nach Flugbetrieb ist das allerdings nicht immer möglich.

Zwei Startverfahren sind möglich.

  • Windenstart
    Das Segelflugzeug wird von einer Motorseilwinde hochgezogen. Am Flugplatz sucht der Pilot nach Thermik, um den Flug über die Platzgrenze hinaus auszudehnen. Je nach Thermik, leider gibt es auch thermikfreie Tage, kann der Flug bis zu einer halben Stunde dauern. An thermikfreien Tagen dauern die Flüge an der Winde in der Regel zwischen 5 und 10 Minuten.
  • Flugzeugschleppstart
    Das Segelflugzeug wird von einem Motorflugzeuge geschleppt. Der Flugplatz wird sofort in Richtung Bonn-Nord oder Siebengebirge verlassen. Hinsichtlich der Dauer gelten die gleichen Parameter wie beim Windenstart. Erschwerend kommt hinzu, dass wir bei einer bestimmten Windrichtung (Süd-Ost) am Sonntag oder an Feiertagen mit dem Motorflugzeug gar nicht und an den anderen Tagen teilweise nur bis 13 Uhr starten dürfen.

Es besteht die Möglichkeit, mit einem Schnupperflug oder mit einer  Schnuppermitgliedschaft (siehe unten) auszuprobieren, ob das Segelfliegen DAS Hobby für dich ist.
Anfragen bitte über das Kontaktformular.

Flugzeugschleppstart

Segelfliegen lernen (Schulung)

  • Anfängerschulung

    So geht’s los:

    Wenn man Segelfliegen lernen möchte, beginnt man am besten mit einer Schulung. Die Anfängerschulung erfolgt in unserem Verein auf einem unserer Schulungsdoppelsitzer im Rahmen der Flugschule des DAEC Landesverbandes NRW (ATO) nach EU-Recht unter FCL.205.S SPL (sailplaine licence/Segelfluglizenz) oder auch FCL.105.S LAPL(S) (light aircraft pilot licence).

    Mit 13 ½ Jahren kann bei uns mit der Ausbildung begonnen werden. Der 1. Alleinflug darf erst mit 14 Jahren erfolgen.

    Nach Absolvierung eines Schnupperkurses oder einer Schnuppermitgliedschaft kann die Ausbildung, wenn beide Parteien einverstanden sind, fortgesetzt werden.

    Folgende Unterlagen müssen zu Beginn der Ausbildung beigebracht werden:

    • Beitritts/Zustimmungserklärung der Eltern
    • Identitätsnachweis
    • Medical (nach etwa 4 – 6 Wochen, aber spätestens vor dem ersten Alleinflug)
    • Auszug aus dem Fahreignungsregister (Kraftfahrbundesamt)
    • Führungszeugnis oder Führungszeugnis beantragt
    • Ausbildungsvereinbarung (Verein/Schüler)

    Die praktischen Ausbildungsfortschritte werden in einem Ausbildungsnachweis (blaues Heft) und in der ATO festgehalten.

    Wie sieht ein Flugtag aus?

    Wir treffen uns am Wochenende und an Feiertagen um 10 Uhr, freitags gegen 13 Uhr, um die Flugzeuge gemeinsam aus der Halle zu räumen. Beim Briefing werden die Anfängerschüler dann auf die Doppelsitzer verteilt und der fliegerische Teil des Tages kann beginnen.

    Je nach Wetterlage und Ausbildungsstand fliegt jeder Flugschüler mit seinem Fluglehrer oder seiner Fluglehrerin entweder mehrere Platzrunden oder auch mal eine längere Zeit, um bestimmte Übungen zu erfliegen. Abends werden die Flugzeuge zusammen in die Halle eingeräumt und der Flugtag schließt mit einem Debriefing und einem Kaltgetränk an unserer Halle.

    Und dann?

    Die Ausbildung ist in mehrere Abschnitte eingeteilt, in der die Flugübungen zunehmend selbstständiger durchgeführt werden. Ist ein bestimmter Ausbildungsgrad erreicht, erfolgt der erste Alleinflug ohne Fluglehrer und danach die Umschulung auf den Einsitzer.

    Die Ausbildung schließt mit einer Theorieprüfung, einem 50 km Überlandflug und einer praktischen Prüfung ab. Der dazu erforderliche Theorieunterricht (siehe Sektion “Theorie & Praxis”) erfolgt in den Wintermonaten, wenn kein Flugbetrieb stattfindet und Flugzeuge sowie Geräte gewartet werden. Zur Stärkung des technischen Verständnisses arbeiten alle auch bei der Wartung der Flugzeuge in unserer vereinsinternen Werkstatt mit.

    Nun hält man die Lizenz, den “Schein”, in der Hand!

    Stopp – da war noch was!

    Wir Segelflieger müssen irgendwie in die Luft kommen. In der Regel erfolgt das per Windenstart. Daher erfolgt parallel zur fliegerischen Ausbildung kurz nach dem Alleinflug auch für alle die Ausbildung zum Startwindenfahrer. Auf unserer Seilwinde bringen erfahrene Windenfahrer den Windenfahreranwärtern bei, wie ein Flugzeug sicher in die Luft geschleppt wird. So wie man Segelfliegen lernen kann, ist dies auch bei Windenfahrern möglich. Auch hier gibt es nach erfolgreicher Ausbildung einen “Windenfahrerschein”.

  • Theorie & Praxis

    Erst lernen, dann fliegen?

    Nein, es läuft genau anders herum ab: Wer im Frühjahr oder im Sommer mit dem Fliegen einsteigt, kann erst einmal im Flug sehr viel lernen. Da die Flüge im Doppelsitzer stattfinden, erklärt der Fluglehrer oder die Fluglehrerin die geflogenen Übungen und die theoretischen Hintergründe.

    Ein zügiges Weiterkommen gewährleistet auch die Teilnahme an einem unserer Ferienlager.

    Ferienlager

    In aller Regel finden jährlich zwei Ferienlager statt.

    Für die Anfängerschüler bietet sich das dreiwöchige Ferienlager an einem anderen, wechselnden Flugplatz in einer thermisch guten Region an. Hier können die für die Ausbildung erforderlichen Übungen, bis hin zu den ersten Überlandflügen, intensiv geschult werden.

    Ein zweites Ferienlager findet für die fortgeschrittenen Piloten in den französischen Seealpen/Haute Provence in Puimoisson statt.

    Informationen zu den Ferienlagern gehen den Mitgliedern immer zeitgerecht zu. Nichtmitglieder können aus versicherungstechnischen Gründen nicht teilnehmen.

    Theorieunterricht

    Theoretischer Unterricht findet in der Saison direkt mit den Schülern auf dem Flugplatz statt. Weiterhin wird Anfängerunterricht im Juni angeboten, damit die Schüler/innen die A und B- Prüfung ablegen können. Die theoretische A-Prüfung ist Voraussetzung für den 1. Alleinflug. Im Winterhalbjahr erfolgt dann der ausführliche Unterricht als Vorbereitung auf die theoretische Lizenzprüfung statt. Der Blockunterricht findet immer samstags von 13.00 – 18.00 Uhr und sonntags von 10.00 – 13.00 Uhr statt.

    Auch hier sind unsere Fluglehrer im Einsatz, die grundlegende Kenntnisse in Meteorologie, Navigation, Technik, Aerodynamik, Luftrecht, Verhalten in besonderen Fällen und Human Performance and Limitations (Menschliches Leistungsvermögen) vermitteln.

    Darüber hinaus bieten wir Unterricht für das erforderliche Funksprechzeugnis (BZF) an.

    Das klingt erstmal nach viel Theorie – da die Ausbildung zum Segelflugzeugführer aber meist etwa 2 Jahre dauert, müssen Theorieunterricht und Funkunterricht nicht im gleichen Winter besucht werden.

  • Überlandfliegen

    Mehr als nur Start und Landung

    Bevor wir Segelflieger an Wettbewerben teilnehmen, steht die intensive Schulung auf dem Programm. Der Einstieg ins Überlandfliegen erfolgt trotzdem schon während der Schulung.

    Gemeinsam mit dem Fluglehrer werden die grundlegen Fertigkeiten erlernt, die nötig sind, um länger in der Luft zu bleiben: Die Thermik finden und nutzen. In den Alleinflügen kann dies weiter geübt und ausgebaut werden.

    Geschafft!

    Hält man die Lizenz in der Hand, kann man sich auf verschiedene Weise an das Überlandfliegen herantasten: im Doppelistzer, im Einsitzer, im Teamflug.

    Die Anfänge des Überlandfliegens werden von unseren Fluglehrern und Lizenzinhabern sowie unserem Referenten für den Leistungsflug begleitet.

    Durch die Verbindung von theoretischem Wissen und praktischen Erfahrungen wächst dann auch die Streckengröße. Wem es gefällt, der kann an dezentralen, regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben teilnehmen.

  • Medical - die Flugtauglichkeit

    Der Gesundheitszustand

    Die körperliche Fitness steht beim Segelfliegen im Fokus: Während eines Fluges ist höchste Konzentration gefordert. Auf den Körper wirken Kräfte ein: Beschleunigung, g-Kräfte, Höhenunterschiede (bei uns in Deutschland bis zu 3000 m erlaubte Flughöhe). Im Frühjahr ist es kalt oder windig, im Sommer scheint die Sonne ins Cockpit und es wird sehr heiß. Schatten gibt es dann wenig. Genügend zu trinken ist im Flug also umso wichtiger.

    Das Medical

    Zum ersten Alleinflug muss das sogenannte Tauglichkeitszeugnis der Klasse 2 vorliegen. Voraussetzung für die Ausstellung des medizinischen Tauglichkeitszeugnisses ist eine fliegerärztliche Tauglichkeitsuntersuchung. Diese Untersuchung kann in einem flugmedizinischen Zentrum oder bei einem flugmedizinischen Sachverständigen durchgeführt werden. In der Umgangssprache nennen wir diesen Arzt “Fliegerarzt”.

    Brillenträger müssen außerdem bei der Erstausstellung des Tauglichkeitszeugnisses vorher einen Augenarzt aufgesucht haben. Die Sehhilfe wird im Medical eingetragen, eine Ersatzbrille muss beim Flug mitgeführt werden.

    Das Tauglichkeitszeugnis hat beschränkte Gültigkeit:

    bis 39 Jahre: 60 Monate, 40 bis 59 Jahre: 24 Monate, ab 60 Jahre: 12 Monate

    Schnupfen?

    Eine Erkältung kann beispielsweise verhindern, dass der Druck über die Ohren ausgeglichen werden kann. Somit wäre von einem Flug an diesem Tag dringend abzuraten, denn ein fehlender Druckausgleich ist nicht nur schmerzhaft und unangenehm, sondern macht einen konzentrierten Flug unmöglich.

  • Ich möchte Mitglied werden

    Wir freuen uns über jedes neue Mitglied jeden Alters.

    Vor der Entscheidung empfiehlt es sich, uns, unseren Verein, unsere Mitglieder, unsere Flugzeuge… am Flugplatz kennen zu lernen. Wenn du dich dann für eine Mitgliedschaft entschieden hast, kann der Aufnahmeantrag erfolgen.

    Kontaktaufnahme per Kontaktformular und jederzeit (Fr – So und an Feiertagen) am Flugplatz.

Schon Lizenzinhaber?

Du hast bereits eine Lizenz und möchtest gerne bei uns Fliegen, da du möglicherweise umgezogen bist oder bisher keine Zeit hattest (wer kennt nicht das Leben mit Ausbildung, Arbeit und Familie ;-) )?

Schau doch einfach einmal bei unserem Flugzeugpark vorbei – vielleicht kennst du das eine oder andere Modell bereits oder hast vielleicht auch ein eigenes?

Gerne möchten wir dich kennen lernen und freuen uns über eine kurze Kontaktaufnahme.

Häufige Fragen

  • Wie fliegt ein Flugzeug?

    Hier hilft fürs erste Wikipedia!

  • Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Segelfliegen zu lernen?

    Mit 14 Jahren kann man schon mit dem Segelfliegen beginnen. Ein allgemein guter Gesundheitszustand ist notwendige Voraussetzung für einen Leistungssport wie das Segelfliegen. Für den Alleinflug muss dann das sog. Medical, eine Untersuchung bei einem Fliegerarzt, vorliegen. Für die tägliche Fitness und Leistungsfähigkeit, die an einem Flugtag unbedingt erforderlich ist, ist der Pilot selbst verantwortlich.

  • Bin ich zu klein, zu groß, zu leicht zum Fliegen?

    Alle Segelflugzeuge werden so konstruiert, dass kleine Piloten mit Hilfe einer Sitzschale alle Bedienelemente erreichen können und große Piloten ausreichend Platz haben. Dennoch ist ab einer bestimmten Größe bequemes Sitzen und ein sicheres Bedienen der Ruder nicht mehr möglich. Das kann man am besten am Flugplatz durch eine Sitzprobe ausprobieren. Auch fehlendes Gewicht kann mit Trimmgewichten ausgeglichen werden, so dass die Mindestzuladung erreicht wird. Jedes Flugzeug hat zudem eine maximale Zuladung, die nicht überschritten werden darf.

  • Ist Segelfliegen teuer?

    Die Frage ist schwer zu beantworten. Im Verein sind die Kosten auf jeden Fall überschaubar. Neben der einmaligen Aufnahmegebühr fällt ein Jahresbeitrag an. Außerdem kostet jeder Start und jede Flugminute und wird vom Verein abgerechnet. Schüler, Auszubildende und Studenten fliegen günstiger. Da jeder im Jahr je nach Zeit, die zur Verfügung steht, unterschiedlich viel fliegt, sind die Kosten sehr individuell.

    Segelfliegen kostet aber vor allem Zeit: Wer fliegen möchte und am Flugbetrieb teilnimmt, hält sich den ganzen Tag, vielleicht sogar das ganze Wochenende am Flugplatz auf. Das sollte man also auf jeden Fall bedenken, wenn man sich Segelfliegen als Hobby aussucht.

  • Wie sieht die Ausbildung bis zum Erhalt der Lizenz aus?

    Wenn Sie Segelfliegen lernen möchten, haben wir im Abschnitt für Interessierte die wesentlichen Aspekte der Anfängerschulung und Überlandfliegerei zusammengefasst. Alle weiteren Fragen hierzu lassen sich am besten vor Ort am Flugplatz klären.

  • Ich habe (m)eine Lizenz - was nun?

    Nach dem Erhalt der Lizenz besteht die Möglichkeit, in Absprache mit den anderen Piloten unsere Leistungsflugzeuge für den Überlandflug zu nutzen. Auch eine Umschulung auf den Motorsegler ist bei uns möglich. Wer bereits eine Lizenz besitzt, kann jederzeit am Flugplatz vorbei schauen und uns kennen lernen.